Die Kaizen-Kultur in Scrum und Kanban

Scrum ist ein sehr gutes Framework, wenn man in Teams von 7+/-2 Personen Software produzieren möchte. Mittlerweile hat sich Wissen um die Skalierung von Scrum über ganze Abteilungen und Organisation gesammelt und viele der in der Praxis auftretenden Themen sind diskutiert und mit einigen Lösungsvorschlägen umrissen worden.

Scrum bedingt per se einen kulturellen Wandel in Organisationen. Die agile Denkweise und die klare Sichtbarkeit von Problemen schafft den Grundstein für eine Kultur der stetigen Verbesserung (eine so genannte Kaizen-Kultur).

Nun hat sich während der letzten Jahre noch eine andere Art und Weise entwickelt, wie man eine solche Kultur etablieren kann. Die Methoden Kanban ist in die Softwareindustrie eingezogen und auch wenn manche den Begriff aus der Automobilindustrie kennen, so ist hier nur das transferiert worden, was im Softwarebereich funktioniert hat – unter dem gleichen Namen. Damit ist ein Werkzeug entstanden, was in seinem Grundprinzip ersteinmal bestechend simpel wirkt:

Wir visualisieren, was wir eh schon tun und begrenzen unsere Arbeit in einem Prozessschritt, um einen ausbalancierten Wertfluss zu erzeugen. Das hat viele schöne Nebeneffekte, wie bessere Teamarbeit und eben auch die Möglichkeit, zu erkennen, wie die eigenen Produktionsprozesse optimiert werden können.

Stattet man dann die Mitarbeiter auch noch mit der Befähigung aus, eigene Optimierungen durchführen zu dürfen und auch bei dabei eingeführten Fehlern das Vertrauen der Vorgesetzten zu genießen, beginnt ein Unternehmenswandel zur reifenden agilen Organisation.

Viele Wartungsteams haben sich dank der freien bzw. nicht notwendigen Einteilung in Iterationen dieses Modells bereits bedient und es lohnt sich in passenden Situationen, Kanban als Weg in die agile Welt zu nutzen. Evolution statt Revolution?

Die Frage ob Scrum oder Kanban besser ist, mag man beantworten mit der Frage, ob man besser eine Schraube oder einen Nagel verwendet, um ein Gemälde zu befestigen: Anbringen kann man es wohl mit beidem – mal ist jedoch das eine sinnvoller und mal das andere. Und manche meinen auch, es sei sowieso ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Ich denke mir: Hauptsache es schmeckt.

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